Als ich 2009 auf meiner Reise durch Asien nach Hong Kong gekommen bin, war die Stadt die krasseste und intensivste, die ich bis dahin gesehen habe. Und ja, auch mit sieben Jahren mehr an Reiseerfahrungen hat sich das nicht geändert. Die Stadt ist neben, unter, über einem, laut, hektisch, überfüllt und heiß, aber trotzdem zieht sie mich in ihren Bann! Und erst mit meinem zweiten Besuch hier wird mir klar, was ich das letzte Mal alles nicht gesehen und gemacht habe. Das einzige, dass ich mir dieses Mal wirklich bewusst zum zweiten Mal angesehen hab, ist der Victoria Peak mit seiner unschlagbaren Aussicht auf die Skyline von Hong Kong Island und Kowloon auf der anderen Seite der Bucht. Am besten geht man gegen fünf Uhr rauf und wartet bis es dunkel wird, so dass man den Blick bei Tag, Sonnenuntergang und Nacht genießen kann. Dazu ein kaltes Bier aus dem 7Eleven und der perfekte Sundowner ist komplett. Den Eintritt für die Aussichtsplattform kann man sich übrigens sparen, gegenüber gibt's eine gratis Aussichtplattform auf einer Shopping Mall mit exakt dem gleichen Blick.
Habe ich unschlagbare Aussicht gesagt? So ganz stimmt das nicht, denn die Rooftop Bar im 118. Stock im Ritz Carlton des ICC Towers auf derKowloon-Seite hat man wahrscheinlich den noch besseren Blick, allerdings ist der Spaß - wenig überraschend - nicht ganz billig, mein Gin and Tonic hat mich mit Tip über 200 HK Dollar gekostet. Könnt ja selbst rausfinden, was das in Euro heißt. Aber es war jeden Cent wert, allein die Lobby des Ritz im 109. Stock... wow! Das absolut Beste, was ich je an Hoteldesign gesehen habe. Ich musste fast ein paar Tränen verdrücken. Die Bar selbst ist vielleicht ne Spur zu groß geraten, aber der fantastische Blick von dem nach Stockwerken vierthöchsten Gebäude und der höchsten Bar der Welt, lässt einen sprachlos zurück. Von der Herrentoiletten gibt's übrigens den besten Blick überhaupt. :-) Oh, im 100. Stock ist noch eine normale Aussichtsterasse, die Tickets dafür kosten auch 170 HKD. Hmm, also dann doch lieber in die Bar und den fast gratis Drink mitnehmen...
Zur vollen Hong Kong Experience gehört auf jeden Fall auch ein Besuch in einem Dim Sum Restaurant. Hehe, aus dem Pflichtbesuch wurde ein tägliches Ritual, so lecker das Zeug! Eine Wette auf ein Pferderennen ist ebenfalls ein sehr typisches Hong Kong Erlebnis, am besten natürlich direkt am Ort des Geschehens im Happy Valley Race Ground. Wednesday Night Race heißt der Spaß und ist eher ein Volksfest als seriöser Sport. Ne, das ist nicht richtig, der Sport ist auf jeden Fall seriös und bei den Temperaturen für Pferd und Reiter eher keine Freude, aber für die Zuschauer ist Feiern angesagt. Super Stimmung und großartige Leute, als Expat wäre ich jede Woche hier. Und dann hätte ich vielleicht auch mal etwas mehr Glück mit meinen Wetten. Ich habe meine Siegwette mit einer 13/1-Quote im verdammten Fotofinisch verloren! Eine ein oder zwei Meter kürzere Runde und ich wäre mit 150 Euro mehr nach Hause gegangen. Ahhh, die beiden haben die gleiche scheiß Zeit! Dabei war ich bei der Auswahl meines Pferdes noch sehr optimistisch :-), aber OPTIMISM hat mich auf den letzten Metern hart enttäuscht.
Und am Hafen spielt ein Straßenmusiker "The Girl from Ipanema" und schließt damit, ohne dass er es weiß, für mich den Kreis meiner Reise. Von Rio nach Hong Kong. Wunderbar. Ein letztes Mal in der First Class Lounge von Cathay dem schönen Leben frönen, einen Toast auf die letzte Etappe meiner Reise um die Welt.
So viel zu sehen auf der Welt und so wenig Zeit dafür. Dabei hören sich fünf Monate Auszeit erstmal nach nahezu unbegrenzter Planungsfreiheit an. Aber dann fängt man an sich im Kopf oder auf Papier eine Liste zu machen und ich musste ziemlich schnell feststellen, dass ich nur einen Bruchteil davon in die fünf Monate packen kann, ohne dass es in Stress ausartet. mehr
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Packlisten für Reisen aller Art und jeder Länge gibt's im Netz haufenweise, aber am Ende ist die Entscheidung, was man mitnimmt, genauso individuell wie die Reiseroute selbst. Natürlich will ich einerseits möglichst leicht unterwegs sein, andererseits will ich vielleicht auch nicht die ganze Zeit in denselben beiden T-Shirts unterwegs und am Ende auch auf allen Fotos sein. mehr