Sieben zu eins. Das Spiel aller Spiele ist allgegenwärtig. Kaum ein Gespräch mit Brasilianern, bei dem ich nicht darauf angesprochen werde. Und sie sind dabei großartige Verlierer. Meistens wird
das Spiel mit einer Mischung aus Anerkennung für die Leistung und Dankbarkeit dafür, dass es nicht noch schlimmer gekommen ist, kommentiert. Natürlich sind alle froh, dass am Ende wenigstens
nicht Argentinien den Titel geholt hat. Ich weiß nicht, ob wir im umgekehrten Fall zu so viel Fairness und Selbstkritik in der Lage wären...ich erinnere mich da noch an das Halbfinale 2006.
Alemão, beleza!
Aber überhaupt ist Deutsch(land) gerade ziemlich angesagt in Brasilien und das geht weit über das obligatorische Bier-, Fussball-, Auto-Ding hinaus. Wer deutsche Vorfahren oder sonst wie nen
Faible für Deutschland hat, der setzt das irgendwie in Szene. Man sieht ziemlich viele DFB Trikots, insbesondere das rot-schwarze 7:1 WM-Auswärtstrikot, auch Tattoos mit Bundesadler oder
Deutschland Flagge sind nix außergewöhnliches. Viele hier haben Deutschland ganz oben auf ihrer Reise Bucket List und nicht wenige sind gerade dabei Deutsch zu lernen und es ist erstaunlich wie
gut sie über die deutsche Innen- und Außenpolitik informiert sind. Zu sagen, dass ich aus Deutschland komme, war bisher jedenfalls immer ein guter Start in ein Gespräch. Gutes Gefühl.
Allerdings muss ich mir die entgegengebrachte Zuneigung mit ner Menge anderer deutscher Reisenden teilen. Bisher kein Hostel ohne deutsche Gäste. Ok, dass viele Deutsche unterwegs sind, ist
sicher keine neue Erkenntnis, aber wie viele es sind, ist dann doch überraschend.
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