Japan also. Wow, ich bin ja jetzt schon etwas rumgekommen auf der Welt, aber kaum eine Ort hat mich bisher von Beginn an so geflashed wie Japan. Klar, der Kontrast von Südamerika nach Tokyo ist
schon maximal extrem, aber auch im Vergleich zu westlichen Länder ist Japan...anders. Zwar sieht hier vieles aus wie bei uns oder funktioniert wie bei uns, aber im Detail dann eben auch wieder
nicht und das macht es super interessant. Ich könnte hier wirklich alles fotografieren.
Vor ein paar Tagen, in Huacachina auf der Sanddüne, hatte ich Andrew aus New York kennengelernt, der auf den gleichen Flug nach Tokyo gebucht war wie ich. In den Wirren in Houston haben wir uns
zwar verloren, aber als ob es in Tokyo nur ein Hostel geben würde, haben wir uns dort im Space Hostel zufällig wieder getoffen und am nächsten Morgen zusammen das Viertel erkundet.
Aber nach meiner Odyssee gab's keine Zeit zu verlieren - wobei Zeit in Tokyo sicher keine verlorene Zeit wäre - aber ich hatte zwei Events auf dem Schirm, für die ich eigentlich schon fast zu
spät dran war. Zu einem wollte ich einmal in Japan Skifahren und zum anderen natürlich die Kirschblüte. Also bin ich nach einem halben Tag Richtung Nagano weiter, wo ich im Skigebiet von Hakuba
meinen ersten Skitag des Winters machen wollte. Außer mir hatten aber nicht viele die Idee. Zwar geht die Saison offiziell noch bis Anfang Mai, aber im Prinzip war der Ort tot. Off season. Ich
war der einzige Gast im Hostel! Damit war das das erste Hostel auf meiner Tour, in dem nicht mindestens ein(e) andere(r) Deutsche(r) war. Naja zumindest der einzige Gast war deutsch. :-) Dafür,
dass ich morgens eigentlich im T-Shirt hätte Skifahren können, waren die Pisten oben tip top präpariert. Weiter unten war's aber übel bzw. ganz geschlossen. Und als es dann nachmittags angefangen
hat zu regnen, hat das mein Skiabenteuer nach nem guten halben Tag auch schon wieder beendet, aber lustig war's trotzdem.
Next stop: Kirschblüte in Masumoto. Dachte ich zumindest. Die Festung dort ist einer der klassischen Spots um Kirschblüten zu gucken. Leider waren die Kirschen in diesem Jahr früher dran und rund
um die Festung war nix mehr, gar nix... Die Festung an sich ist zwar auch schon der Hammer, aber das hat sich dann doch eher wie der zweite Preis angefühlt. Da hab ich spontan beschlossen doch
noch ganz in den Norden zu fahren, denn in Hirosaki sollte am Tag darauf das Kirschblüten-Festival starten. Und dass die Stadt dafür quasi ausgebucht war, hab ich mal als gutes Omen genommen.
Also 6 Stunden mit diversen Zügen quer durchs Land, u.a. mit dem Hayabusa Super Express Shinkansen! Was für ein Name und was für ein Zug: schnell, super schnell und auf die Minute, wahrscheinlich
auf die Sekunde pünktlich. Bin sehr angetan.
Der Trip nach Hirosaki hat sich gelohnt! Dort stehen in einem Park in und um eine ehemalige Festung gleich mehrere Tausend dieser Bäume. Und ja, alle kräftig am Blühen. Fast noch schöner als die
eigentliche Pracht der Bäume war es zu sehen, wie sehr die überwiegend japanischen Gäste von diesem Anblick ergriffen waren. Nur logisch, das Andrew unabhängig von mir die gleiche Idee hatte und
wir uns dort zum dritten Mal getroffen haben.
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Suwschramberg (Dienstag, 26 April 2016 21:13)
Da erlebst Du ja einen gewaltigen Kulturschock: Südamerika - Japan. Es ist so interessant Deinem Blog zu folgen. Ich denke das geht den anderen Lesern auch so. Mach's gut!!!
Alev (Mittwoch, 27 April 2016 13:28)
Wow, echt gut geschrieben. Und die Bilder sind super... Beneidenswert Endi Endi